Highland Park (Orkney, Schottland)
Die Geschichte der nördlichsten Brennerei Schottlands begann 1798, als Magnus Eunson auf dem Gelände der Destillerie anfing schwarz zu brennen. 1825 erbaute Robert Borwick die heutige Brennerei, die 1826 ihre Lizenz erhielt. Bis 1869 blieb sie im Besitz der Borwicks, danach folgten einige Besitzerwechsel. 1890 erwarb James Grant die Destillerie und ließ sie 1898 von zwei auf vier Brennblasen erweitern. Von 1918 bis 1937, wo sie von der Highland Distillers Group übernommen wurde, war die Brennerei stillgelegt. Von 1997 bis 2005 betrieben die Mitarbeiter auch die Scapa Destillerie, im Ausgleich dafür durften sie die dortigen Lagerhäuser mitbenutzen.



Das Wasser der zur Region Highlands/Islands gehörenden Brennerei stammt aus Cattie Maggie's Quarry, einem alten Steinbruch, der von einer unterirdischen Quelle gespeist wird. Die Destillerie ist eine der wenigen, die heute noch selber in der eigenen Tennenmälzerei (floor maltings) mälzt. Gedarrt wird das Malz in den eigenen Kilns, wofür Torf aus dem nahegelegenen, mit Heidekraut überzogenen, Hobbister Moor verwendet wird. Das erzeugte Malz hat 20 ppm Phenol und wird mit zugekauftem ungetorften Malz vom Festland vermischt. Die Brennerei verfügt über einen Maischbottich (11,4 t) aus Edelstahl, zwölf Gärbottiche (je 29.200 l) aus Holz, zwei wash stills (je 14.600 l) und zwei spirit stills (je 8.500 l), die durch Dampf erhitzt werden. 2010 lagerten und reiften auf dem Gelände am Stadtrand von Kirkwall 1.800.000 Gallonen (das entspricht ca. 80.000 Hektolitern) Whisky.
Bowmore (Islay, Schottland)
Mit der Gründung 1779 durch David Simson war die nach der Stadt Bowmore benannte Whiskybrennerei die erste legale Brennerei auf Islay und eine der ältesten Schottlands. Wie viele schottische Whiskybrennereien wechselte Bowmore im Laufe der Zeit mehrmals die Besitzer: Zunächst führten der Gründer, der Farmer und Händler David Simson, und später seine Familie das Unternehmen, bis 1837 William & James Mutter Eigentümer der Brennerei wurden. 1925 übernahm Joseph Robert Holmes die Anlagen. Die Destillerie wurde umbenannt in Bowmore Distillery Co und Eigentum der Sheriff's Bowmore Distillery Ltd. Während des Zweiten Weltkrieges war die Brennerei geschlossen, die Gebäude dienten als Stützpunkt für Flugboote. 1950 ging der Besitz der Anlagen auf William Grigor & Sons Ltd. über. Diese Firma ging 1963 bankrott, woraufhin Bowmore von der Stanley P. Morrison Ltd. übernommen wurde, zu welcher auch Auchentoshan und Glen Garioch gehören. Ab dieser Zeit wurde das heutige Bowmore-Image geprägt. Die Umbenennung in Morrison Bowmore erfolgte 1987. 1994 fand der bisher letzte Besitzerwechsel statt, seitdem gehört das Unternehmen zur japanischen Suntory-Gruppe. Besonderheiten der Brennerei sind die eigene Mälzerei sowie eine zum Schwimmbad umgebaute Lagerhalle, in der die in der Produktion entstehende Wärme zum Heizen genutzt wird. Bowmore verfügt über ein Besucherzentrum und kann besichtigt werden. Die meisten Whiskys der Brennerei werden in spanischen Sherryfässern gelagert, was ihnen einen eigenen Geschmack verleiht. Weitere Faktoren sind das benutzte Wasser des Flusses Laggan, welches durch den umgebenden Torf eine eigene Note erhält, das getorfte Gerstenmalz sowie die Lagerung in Lagerhäusern, die bei Flut teilweise 1,5 Meter im Salzwasser stehen. Neben der für Islay-Whiskys typischen Rauch- und Torfnote bieten die meisten Bowmores ein deutliches Sherryaroma verbunden mit einer angenehmen Trockenheit und einer maritim-salzigen Note.
Glenfarclas (Speyside, Schottland)
Glenfarclas (Gälisch etwa: Tal des grünen Grases) wurde 1836 von Robert Hay gegründet und bekam 1844 die Lizenz um Whisky zu brennen. 1865 wurde die Distillerie an John Grant verkauft, dessen Nachfahren noch heute die Brennerei besitzen und diese 1896 renovierten. In den Jahren 1960 und 1976 wurde die Destillerie um jeweils zwei auf heute insgesamt sechs Brennblasen erweitert. Produziert wird mit zwei Maischbottichen (mash tuns) (je 15 t) und zwölf Gärbottichen (wash backs) (je 45.000 l) aus Edelstahl, drei wash stills mit jeweils 29.600 Litern und letztlich drei spirit stills mit jeweils 25.000 Litern, die direkt mittels Gas befeuert werden. Die Whiskys von Glenfarclas werden fast ausschließlich in ehemaligen Sherryfässern (Oloroso) gelagert. Es gibt eine sehr große Palette an verschiedenen Abfüllungen von der Destillerie selber. Aufgrund der hohen Lagerkapazitäten und der gezielten Bestandspflege ist der Produzent in der Lage alte Jahrgänge seriell im Standardprogramm dem Markt anzubieten.
Strathisla (Speyside, Schottland)
Strathisla ist eine Whisky-Destillerie in Keith, Schottland. Seit 1995 ist die Destillerie im Besitz von Chivas Brothers Ltd. für Pernod Ricard, Frankreich. Die 1786 gegründete Destillerie ist die älteste in Betrieb befindliche der Speyside. Der Name leitet sich vom Fluss Isla ab, der nahe der Brennerei vorbeifließt. Sie liegt am schottischen Whisky Trail und ist von März bis Oktober für Besucher geöffnet. Die Brennereigebäude sind in den schottischen Denkmallisten in die höchste Kategorie A einsortiert.



Im Jahre 1786 gründen George Taylor und Alexander Milne die heutige Destillerie unter dem Namen Milltown oder Milton, die 1830 von William Longmore übernommen wurde. In den 1870er Jahren wurde dann die Destillerie in Strathisla umbenannt. Rund sechs Jahre später brach ein Feuer aus und beschädigte große Teile der Brennerei. 1890 wurde die Brennerei dann in Milton umbenannt. George Jay Pomeroy, Besitzer der Destillerie im Jahre 1949, musste wegen Steuerhinterziehung ins Gefängnis und brachte damit die Existenz der Brennerei in Gefahr. Die Firma Chivas Brothers Ltd. übernahm nach einer Versteigerung die Destillerie und nannte sie wieder Strathisla. 1965 wurden zu den zwei Brennblasen zwei weitere hinzugefügt. Das Wasser entstammt der Broomhill Spring in der Nähe der Destillerie. Die Brennerei verfügt über einen Maischbottich (4,84 Tonnen) aus Edelstahl und elf Gärbottiche (je 24.500 Liter) aus Douglasienholz. Gebrannt wird der Whisky in zwei wash stills mit jeweils nachgeschalteter spirit still. Für die Lagerungen werden Sherry- und Bourbon-Fässer benutzt. Sie gehört zu den kleineren Brennereien am Whisky Trail und hat eine Fertigungskapazität von 2.400.000 Litern/Jahr. Am 15. Juni 1993 wurde bei einer Lieferung von Bourbon-Fässern aus Kentucky eine schwarz-weiße Katze gefunden.[4] Sie wurde auf den Namen Dizzy getauft. Den Namen erhielt die Katze, da sie nach dem Öffnen des Transportcontainers an die frische Luft torkelte. Ursache hierfür waren vermutlich die Unterernährung nach der vierwöchigen Reise und nicht zuletzt die Bourbondämpfe, die den Fässern entwichen. Nach sechsmonatiger Quarantäne wurde Dizzy als Mäusefänger bei Chivas Brothers eingestellt.
The Glenlivet (Speyside, Schottland)
Glenlivet ist eine Whiskybrennerei nahe Ballindalloch, Moray, Schottland. Die Brennerei wurde als erste legale Brennerei nach dem „Act of Excise“ von 1823 von George Smith gegründet, womit die Familie den Unmut der gesamten Gegend auf sich zog, da das illegale Brennen von Whisky eine lange Tradition in dieser Gegend hatte. Durch das neue Recht verschwanden jedoch innerhalb von zehn Jahren die illegalen Brennereien fast vollständig. Die derzeitige Brennerei wurde 1858 errichtet. Im Jahr 1880 erwarben die Smiths das Exklusivrecht für den Namen „The Glenlivet“. 1977 wurde die Brennerei an den amerikanischen Alkoholkonzern Seagram verkauft, der 2001 an Pernod Ricard ging. Die Destillerie verfügt über ein Besucherzentrum, Besichtigungen werden kostenfrei angeboten.


Das Wasser der zur Region Speyside gehörenden Brennerei stammt aus dem Josie’s Well. Die Destillerie verfügt über einen Maischbottich (11,5 t) und acht Gärbottiche (zusammen 472.000 l). Destilliert wird in vier wash stills (je 15.000 l) und vier spirit stills (je 10.500 l), die durch Dampf erhitzt werden. Mit einem neuen Gebäude kamen dann zusätzlich ein weiterer Maischbottich, sechs Gärbottiche und je drei Stills dazu.[2] Die Kunst der Whiskyherstellung liegt unter anderem in der Wahl der richtigen Fässer für die Zeit der Reifung. Für The Glenlivet werden amerikanische Eichenfässer verwendet, in denen beispielsweise schon Sherry oder Bourbon gelagert wurde und die dem Whisky ihr jeweils eigenes Aroma verleihen. Die Brennblase ist das Herzstück bei der Whiskyherstellung, entscheidend für den Charakter des Whiskys ist dabei die Form. Die vom Gründer George Smith entworfene Laternenform wird heute noch für die Herstellung dieses Whiskys verwendet. Die hohen Brennblasen fördern den Kontakt zwischen Destillat und Kupfer, entfernen Verunreinigungen und ermöglichen eine Vermischung der Aromaelemente.
Glenfiddich (Speyside, Schottland)
Die Brennerei Glenfiddich im gleichnamigen Tal in Speyside in den schottischen Highlands wurde 1886 von William Grant und seiner Familie errichtet, die Brennblasen stammten aus der alten Cardhu-Brennerei. Weihnachten 1887 begann die erste Produktion von Whisky. Seitdem produziert die Destillerie am gleichen Ort mit demselben Herstellungsverfahren mit einer der kleinsten Brennblasen schottischer Brennereien. Das Unternehmen ist bis heute im Besitz der Familie Grant. Im Jahr 1963 konnte aus dem Brand kein Blend mehr hergestellt werden, da die Brennerei keine Lieferung an Grain-Whisky mehr bekam. So entschied sich die Familie, Whisky aus reinem Gerstenmalz abzufüllen und zu verkaufen und erst ab diesem Zeitpunkt begann die moderne Vermarktung des Single-Malt-Whiskys. Glenfiddich ist einer der erfolgreichsten Whiskyhersteller, dessen Whisky fast auf der ganzen Welt erhältlich und dessen dreieckige Flaschenform typisch für die Brennerei ist. Der Geschmack ist sehr mild und daher einer breiten Kundschaft zugewandt.


Das Wasser der Brennerei stammt aus den Robbie-Dubh-Quellen. Sie verfügt über zwei Mashtuns aus Edelstahl und 24 Washbacks (zusammen 1.440.000 l) aus Douglasienholz. Destilliert wird in 10 Washstills (je 9.100 l) und 18 Spiritstills (je 4.550 l) die fast gleichmäßig auf zwei Stillrooms verteilt sind. Bis vor ein paar Jahren wurde eine Hälfte mit Gas, die andere mit Kohle direkt beheizt, inzwischen ist komplett auf Gas umgestellt worden. Als eine der ganz wenigen schottischen Malt-Whisky-Brennereien füllt Glenfiddich seine Produkte selbst in Flaschen ab und setzt dabei Wasser aus den Quellen ein, das auch bei der Produktion verwendet wurde. Die Familie Grant erwarb nach ersten finanziellen Erfolgen das gesamte erweiterte Umland, durch das die Quelle fließt, um zu verhindern, dass sich Fabriken ansiedeln, die das Quellwasser verunreinigen könnten. Glenfiddich ist einer der erfolgreichsten und bekanntesten Single-Malts. Neben seiner Qualität dürfte dieser Erfolg auf das frühe Vertreiben als Single Malt Whisky (1963) und das Eröffnen eines Besucherzentrums schon 1969 beigetragen haben. Die Brennerei kann ohne Eintrittsgebühren besichtigt werden. Auf dem Gelände der Brennerei befindet sich die zum Konzern gehörige Balvenie-Distillerie. Ferner wird der Whisky in 45 Lagerhäusern in unmittelbarere Nähe der Brennerei gelagert und sie stellt in einer eigenen Böttcherei bzw. Kupferschmiede die Fässer für die Lagerung aus gebrauchten Fassdauben selbst her.
Glendronach (Highlands, Schottland)
Glendronach ist eine Whiskybrennerei in Forgue bei Huntly in Aberdeenshire, Schottland. Die Brennereigebäude sind teilweise in den schottischen Denkmallisten in die Kategorie B einsortiert. 1826 wurde die Destillerie Glendronach von James Allardice gegründet. Sie wurde durch Vermittlung des Grafen von Gordon schnell beim Londoner Adel beliebt. Die Besitzer der Destillerie wechselten mehrfach. Von 1920 bis 1960 gehörte sie Charles Grant, einem der Söhne William Grants, dem Besitzer der Destillerie Glenfiddich. Danach übernahmen Wm Teacher & Sons Glendronach. 1996 wurde die Destillerie durch deren Mutterkonzern Allied Domecq geschlossen, 2002 wieder eröffnet und ging 2005 an Pernod Ricard. 2008 wurde die Brennerei an die Benriach Distillery Co. Ltd. verkauft. Seit dem steht sie unter der Leitung von Billy Walker und seiner zwei südafrikanischen Teilhaber. Zur Benriach Distillery Co. Ltd. gehören die Benriach Distillery und seit 2013 Glenglassaugh Distillery. Die Gerste für den Whisky wird im Sinne einer traditionellen Herstellungsweise von umliegenden Höfen bezogen. Das Wasser wird dem nahe gelegenen Dronac Burn entnommen. Der Gärprozess erfolgt innerhalb eines Oregon-Kiefer-Gärbottichs. Aus der Lagerung in Sherry- und amerikanischen Eichenfässern resultiert ein runder Geschmack aus Pflaume, Orangenaroma und einem Hauch Vanille. Durch das Portfolio der Benriach Distillery Co. Ltd. an Destillerien und der strategischen Ausrichtung, kann Glendronach seinen Ruf als „Sherrymonster“ weiter ausbauen. Getorfte Whisky werden hauptsächlich bei Benriach und Glenglassaugh produziert. Versuche mit Finishings (Virgin Oak, Sautern, Port) blieben erfolglos. Glendronach führt Hielan, Original 12, Revival (z. Zt. keine Produktion, da Jahrgänge wegen Schließung fehlen), Allardice und Platinum als Standardrange. Dazu kommen unzählige Single-Cask-Abfüllungen. Die etwa 4000 m² große Brennerei kann besichtigt werden.
(Texte teilweise aus Wikipedia übernommen, Fotos von Andreas Retzlaff)